Auf die Partynacht für Drittligaaufsteiger TV Bissendorf-Holte folgt Frühschoppen

//von J. Brüggemann

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Foto: Moritz Frankenberg

Am Samstagabend um 21.34 Uhr war es vollbracht, die Handballer des TV Bissendorf-Holte spielen künftig in der 3. Liga. Reichlich erschöpft, benötigten die Bissendorfer etwas Zeit, ehe sie das Vereinshighlight ausgelassen feiern konnten.

Zwar verlor das Team von Trainer Jan-Henryk Thaler beim MTV Großenheidorn nach einem hart umkämpften zweiten Spiel der Relegationsrunde mit 30:32 (14:14). Der klare 28:20-Sieg in der Vorwoche gegen den VfL Fredenbeck war aber ausreichend, um in der Endabrechnung mindestens einen der beiden Konkurrenten hinter sich zu lassen. Die letzte Partie zwischen Fredenbeck und Großenheidorn ist für den TVB eher bedeutungsarm.

Tolle Geste: Großenheidorner Fanclub feiert Aufsteiger Bissendorf

Direkt nach Schluss war bei Kapitän Christian Rußwinkel und Co. die Stimmung noch etwas gedrosselt gewesen, zu ausgepumpt waren die TVB-Handballer nach einer kräftezehrenden Hitzeschlacht vor rund 100 lautstarken Fans. Die Gastgeber hatten kurzfristig ein paar Zuschauer in ihre kleine Mehrzweckhalle lassen dürfen. Und die machten mächtig Radau. Nach dem Spiel bejubelte der Fanclub „Blaue Wand“ nicht nur sein MTV-Team, sondern auch den Aufstieg von Bissendorf – eine tolle Geste. „Gib mir ein H, gib mir ein U….“ – Robin Maroldt schickte seine Mannschaft in den Humba-Feiermodus. Der TVB-Keeper wälzte sich mit Marius Kluwe vor Freude auf dem harten Hallenboden. „Es war echt heiß hier, die mega Stimmung auf der Tribüne – dann dieses intensive Spiel. Wir haben am Ende unseren breiten Kader ausgespielt, und es hat gereicht“, war Thaler fix und alle. Nach zunächst zaghaften Abklatschen entluden sich die großen Emotionen erst nach einer Anlaufphase in einem Jubelkreis.

Sonderlob für Jonas Grass

Ein Sonderlob erhielt der „Halbrechte“ Jonas Grass. „Was der heute gespielt hat, war sensationell“, so Thaler. Grass (9 Tore) hatte frühzeitig mit Fabian Rußwinkel (6) viel Verantwortung übernommen und sein Team richtungsweisend mit viel Wucht aus dem Rückraum mit 11:7 in Führung gebracht (19. Minute). Danach nutzte der MTV Großenheidorn eine fünfminütige Schwächephase des TVB und ging erstmalig mit 13:12 in Führung. Zur Halbzeit stand es 14:14. Nach der Pause drückten die „Meer-Handballer“ stark aufs Tempo und lagen sieben Minuten vor dem Ende mit vier Toren vorne. Mehr brannte aus Gäste-Sicht nicht mehr an, obwohl MTV-Außen Bastian Weiß (12) und Phil Hornke (6) kaum zu kontrollieren waren.

Spieler sehen sich nach langer Nacht gleich zum Frühschoppen wieder

Am Ende war alles egal: Hauptsache aufgestiegen „Mal gucken, was der Abend so bringt“, sagte Christian Rußwinkel. „Wir Handballer können feiern“, so Grass. Er sollte recht behalten. Nach einer langen Nacht sah sich ein Teil der Truppe bereits am Sonntagmittag zum Aufstiegsfrühschoppen wieder. „Ich glaube, wir haben gezeigt, dass wir in die 3. Liga gehören“, sagte Grass stolz. Dem pflichtete der spielende Co-Trainer Steffen Brüggemann bei. „Ich hatte großes Vertrauen in die Mannschaft. Wir haben in den letzten Jahren den Aufstieg zweimal knapp verpasst, ich kann mich noch an Diepholz 2015 erinnern. Wir waren jetzt endlich mal dran.“

Nur Simon Mayer nimmt Abschied - Eingespieltheit ist das Plus

Erste wichtige Vorbereitungen für die erste Drittliga-Saison sind getätigt. Aus dem jetzigen Kader wird nur Simon Mayer verabschiedet, dessen Studium beendet ist und der zu seinem Heimatclub nach Gütersloh zurückkehrt. „Unser großes Plus wird sein, dass wir im Angriff eingespielt sind und sich viele schon lange kennen“, ist Thaler nicht bange vor der Herausforderung 3. Liga.

Autor: Peter Vorberg

DIE BISSENDORFER SPIELER-STATISTIK IN WUNSTORF - MTV Großenheidorn – TV Bissendorf-Holte 32:30
TVB: Grass 9 Tore, St. Brüggemann 3 (davon 1 Siebenmeter), Jenner 1, Mayer 3, Seger, Kastner, Ch. Rußwinkel 5 (2), Bormann 1, F. Rußwinkel 6, Schüring, L. Brüggemann 1, Kluwe 1, Maroldt, Hemken to Krax.

Der Bissendorfer Weg führt zum Erfolg - Ein Kommentar von Christian Detloff (NOZ)

Mit solider kontinuierlicher Arbeit auf sportlicher und finanzieller Ebene hat Handball-Oberligist TV Bissendorf-Holte die Voraussetzungen zum Ziel 3. Liga geschaffen und dieses gleich rasch umgesetzt. Die Jugendarbeit wird in vielerlei Hinsicht wichtig bleiben, kommentiert unser Redakteur Christian Detloff.

Herzlichen Glückwunsch, TVB! Nach der TSG 07 Burg Gretesch von 1983 bis 1985 und Bissendorf selbst in der Saison 2001/2002 – damals hieß die Klasse unter der 2. Liga noch Regionalliga – hat nun das erst dritte Männerteam der hiesigen Hallenhandball-Historie den Aufstieg in die dritthöchste Liga geschafft.

Etwas überraschend hatte sich der TVB im April zum Ziel 3. Liga bekannt. Den um rund 20000 Euro erhöhten Etat im Vergleich zur Oberliga kann der Club mit seinen zuverlässigen Sponsoren stemmen.

Es ist nicht nur für die Identifikation der Region mit dem Club richtig und wichtig, dass dieser dem „Bissendorfer Weg“ mit vielen selbst ausgebildeten Spielern treu bleibt. Will sich der TVB aber als erster Verein der Region in der 3. Liga richtig etablieren, sind drei erfahrene Leistungsträger von außen zumindest mittelfristig nötig. Es bleiben aber genug Kaderplätze, um die eigene Philosophie weiter umzusetzen. Entsprechend steigt die Bedeutung der Jugendarbeit im TVB sogar. Zu hoffen ist, dass manches Talent, das wie zuletzt zum Jahresstart Jugendnationalspieler Theo Teuteberg zu einem Bundesliganachwuchsteam gewechselt ist, künftig eher zu einem Dritt- als zu einem Oberligisten zurückkehren will.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung -online-

Infos zum Spiel

Aufstieg zur 3.Liga Männer

MTV Großenheidorn

TV Bissendorf-Holte

32:30

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