Das Handballtalent kommt nicht von ungefähr

Dennis Bormann glänzt beim TV Bissendorf-Holte im Schatten der Rußwinkel-Brüder

Viel läuft bei den Oberliga-Handballern des TV Bissendorf-Holte über die Brüder Christian und Fabian Rußwinkel. Das Grundgerüst der erfolgreichen Mannschaft wird aber auch von anderen Spielern getragen – zum Beispiel von Dennis Bormann.

In der laufenden Saison ist der Rechtsaußen nach den Rußwinkel-Brüdern der drittgefährlichste TVB-Torjäger (91 Treffer in 21 Spielen). Als Dreijähriger stieß er zum Verein. Heute ist er 25 und dem Club treu geblieben. Ein Wechsel stand nie zur Debatte.

Das Handballtalent und die Begeisterung für den Sport sind Bormann in die Wiege gelegt. Sein Vater hütete 30 Jahre lang das Tor der ersten Mannschaft in Bissendorf. Seine Mutter schaffte es als Kreisläuferin beim TV Bohmte ebenfalls bis in die Oberliga. Sein eigenes Talent kann Bormann an diesem Sonntag (17 Uhr) gegen den Lehrter SV unter Beweis stellen.

Von größeren Verletzungen blieb Bormann bislang verschont, konnte sich daher kontinuierlich entwickeln. „Dennis ist ein sehr intelligenter Spieler. Er denkt immer mit auf dem Platz“, lobt sein Trainer Steffen Brüggemann. Besonders überraschende Ballgewinne, die viele Tempogegenstöße ermöglichen, gehören zu den Stärken des großgewachsenen Offensivspielers.

„Er holt oft Bälle, die sonst niemand holen würde und die enorm schmerzhaft für den Gegner sind“, so Brüggemann. Hinzu kommt Bormanns Coolness vor dem Kasten. „Dennis ist super abgezockt. Er nimmt sich auch wichtige Würfe und bleibt dabei nervenstark“, kann sich Brüggemann verlassen. Wie alle Spieler hat aber auch der Ur-Bissendorfer seine Schwächen. „Ich bin kein guter Verlierer. Ich werde schnell wütend auf dem Spielfeld“, gibt Bormann zu.

Die Harmonie mit den Teamkollegen stimmt allerdings. Mit Fabian Rußwinkel und Gero Seger spielt Bormann seit der F-Jugend zusammen. Mit kurzer Unterbrechung gilt dies auch für Lukas Brüggemann. „Wir sind echt eine eingespielte Truppe. Das ist auch ein Erfolgsrezept, dass wir uns alle so lange kennen und auch privat super verstehen“, so Bormann. Der Abstieg aus der 3. Liga in der Vorsaison schmerzte. Gerne möchte Bormann noch einmal höher spielen. „Deshalb hoffe ich auch auf einen Wiederaufstieg mit dem TVB“, sieht er seine Zukunft auch weiterhin in Bissendorf.

Autor: Finn Determeyer

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 21.04.2023