In Bissendorf ruhen viele Vereinsaktivitäten wegen Corona – aber nicht alle

Alternativen zur Weihnachtsfeier

Die Kinder- und Jugendgruppen des TV Bissendorf-Holte sind eine quirlige Gemeinschaft – doch wie viele weitere Gruppierungen vor Ort kann der Sportverein seine jüngsten Mitglieder dieses Jahr nicht zu einer Weihnachtsfeier begrüßen. Doch das heißt nicht, das gar nichts geht, wie ein Blick ins Bissendorfer Vereinsleben zeigt . . .

„Hallo, liebe TVB-H-Kids! Leider können wir dieses Jahr keine Weihnachtsfeier oder Weihnachtsspielfeste etc. veranstalten. Aus diesem Grund haben wir uns etwas anderes überlegt …“, schreibt Jugendwartin Daniela de Winder in einem gemeinsamen Brief mit Handball-Jugendwart Holger Möllering und Turnabteilungsleiterin Meike Köpke. Ihre Alternative zur Weihnachtsfeier: Am Freitagnachmittag konnten sich – nach Voranmeldung und unter Einhaltung der Maskenpflicht und Abstandsregeln – 200 kleine Sportler am Jugendraum des Vereins eine kleine Nikolausgabe abholen.

Im Tausch für die Tüten, die, über drei Stunden verteilt, durch verschiedene Türen und Fenster gereicht wurden, brachten viele Kinder gebastelte Weihnachtssterne oder selbst gemalte Bilder mit, um den Raum mit einem weihnachtlichen Gruß an die Bissendorfer zu schmücken.

Wer warten wollte, bis weniger Andrang war, konnte einen kleinen, hinter der Sporthalle aufgebauten Fitnessparcours absolvieren. Auch eine Runde um den Sonnensee bot sich an: Dort hatte Bissendorfs Jugendpflegerin Anna Remmers einen kleinen Weihnachtsspaziergang vorbereitet, bei dem Familien noch bis zum 14. Dezember Ausschau nach Sternen und kleinen Botschaften halten können.

Doch nicht alle Vereine, die gerne würden, können einen Plan B umsetzen. So hat der Schützenclub Hasetal kürzlich die Überlegung verworfen, anstelle der ausfallenden Nikolausfeier mit Laternenumzug den Kindern Tüten vor die Tür zu stellen. Auch die Sammelaktion ausgedienter Weihnachtsbäume im Ortsteil Schledehausen durch das Jugendrotkreuz Bissendorf fällt Anfang Januar nach Angaben von Organisatorin Michaela Meltebrink schweren Herzens Corona zum Opfer – einfach, weil es sicherer ist.

Bei der Blaskapelle Bissendorf-Holte, die ihr letztes Konzert im März gegeben hat, zeichnet sich ein ähnliches Stimmungsbild ab: „Es herrscht fast absoluter Stillstand. Man sieht sich nicht, darf nicht zusammen proben. Nur ab und zu schickt unsere Schriftführerin Ulrike Schirmacher ein paar Noten für zu Hause rum. Als Vorbereitung für weitere Auftritte hilft das aber kaum“, schildert Lisa Mentrup, erste Vorsitzende der Kapelle.

So musste das für den 6. Dezember geplante Nikolauskonzert auf dem Thieplatz abgesagt werden. Auch das Frühjahrskonzert, das Maikonzert und Auftritte auf diversen Schützenfesten 2021 sind derzeit fraglich. „Das alles macht die Nachwuchssituation nicht leichter. Um künftig besser aufgestellt zu sein, sind wir auf der Suche nach notenkundiger Verstärkung für Drumset und Percussion. Auch interessierte Bläser sind uns für die Zeit nach Corona herzlich willkommen!“, wirbt Mentrup.

Hoffnung auf bessere Zeiten verbreiten kleine Adventsaktionen der Kirchen. Ebenso der Weihnachtsschmuck, den Ehrenamtliche entlang der Hauptstraßen einiger Ortsteile angebracht haben – etwa in Wissingen und Nemden. Und auch in Schledehausen leuchten dank des Einsatzes des Heimat- und Verkehrsvereins wieder die Lichter, funkeln die Kugeln am Tannenbaum für Groß und Klein.

Autorin: Johanna Kollorz

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung