Neue Spitzenliga für Handballer?

//von J. Brüggemann

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HVN schlägt eingleisige Spielklasse vor - Bissendorf gerne dabei

Das Präsidium des Handball-Verbands Niedersachsen (HVN) schlägt eine Strukturreform vor: Oberhalb der bisherigen Oberligen soll eine neue eingleisige Liga als landesweit höchste Spielklasse eingeführt werden.

Hauptbeweggrund ist die Kluft zwischen Oberliga und 3. Liga. „Leistungsorientierte Mannschaften, die den Sprung in die 3. Liga im Visier haben, werden in den jetzigen Oberligen nicht entsprechend gefordert“, begründet das HVN-Präsidium seinen Antrag. Anders ausgedrückt: Die Absteiger aus der 3. Liga hatten in den Oberligen selten adäquate Konkurrenz und marschierten durch die Liga. Die Spannung blieb frühzeitig aus. Die neue Struktur könnte das Leistungsgefälle verringern.

Das erweiterte HVN-Präsidium hat sich bereits für die Reform ausgesprochen. Die Entscheidung liegt bei der Basis. 80 Delegierte der Unterverbände werden am 25. Mai beim 40. ordentlichen Verbandstag in Hannover erwartet. Zusammen mit dem Präsidium sind insgesamt 87 Stimmen zu vergeben.

Bei einer Zustimmung wird die neue Liga zur übernächsten Saison (2020/21) eingeführt. Als Staffelstärke sind 14 Teams vorgesehen. Qualifiziert wären die jeweils ersten Teams der Oberligen Nordsee (Nordwestniedersachsen und Bremen) und Niedersachsen (Südniedersachsen bis Lüneburger Heide) aus der kommenden Saison plus die niedersächsischen Absteiger aus der 3. Liga.

Die Oberligen würden mit den besten Teams der jeweiligen Verbandsligen aufgefüllt, die wiederum freie Plätze mit bisherigen Landesligisten besetzen. Auf dieser Ebene würden aus fünf Staffeln künftig vier. Durch die neue Struktur sei „eine größere Ausgeglichenheit in allen Ligen zu erwarten“, argumentiert das HVN-Präsidium.

Der TV Bissendorf-Holte, bislang einziger Oberligist der Region, steht der neuen Struktur positiv gegenüber. „Das könnte eine hammerstarke und sehr attraktive Liga werden“, sagt Trainer Henning Sohl und spricht von einer „guten Entscheidung für den Handballsport“. Die Fans bekämen neue interessante Gegner zu sehen. „Im Sinne der Professionalisierung ist das in Ordnung“, sagt Sohl .

Für die TVB-Verantwortlichen gibt es noch weitere Aspekte, die die neue zwischengeschaltete Liga attraktiv machen. Eine Teilnahme an der 3. Liga sei finanziell nur schwierig zu stemmen, sagt Abteilungsleiter Jürgen Brüggemann. Er rechnet mit einem Etat von 250.000 Euro, „um nachhaltig in der 3. Liga zu spielen. Das haben wir nicht mal als Gesamtetat für die ganze Abteilung.“

Ein solches finanzielles Risiko einzugehen sei unrealistisch – zumal Bissendorf weiter auf die Förderung des eigenen und regionalen Nachwuchses setzen will. „Das ginge in der 3. Liga nur im Ausnahmefall, aber wir wollen unser Konzept weiterverfolgen“, bekräftigt Brüggemann und sagt: „Jeder muss wissen, wo er hingehört.“ Sollte die neue Liga eingeführt werden, peilt der TVB die Teilnahme an. Für die Frauen der HSG Osnabrück, die gerade erst den Sprung in die Oberliga geschafft haben, wird es zunächst darum gehen, die Liga zu halten.

Wie die neue übergeordnete Spielklasse heißen wird, ist noch offen. In der Szene firmiert das Projekt bislang unter dem Namen „Regionalliga“. Weil der Deutsche Handball-Bund (DHB) allerdings festgeschrieben hat, dass die höchste Spielklasse eines jeden Landesverbandes „Oberliga“ heißt, müsste der DHB bei seiner Bundesratssitzung im Oktober den Niedersachsen erlauben, für ihre höchste Klasse eine andere Bezeichnung zu wählen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 15.05.2019

Autoren: Johannes Kapitza und Stefan Alberti

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