NOZ: Klassenerhalt trotz Niederlage: TV Bissendorf-Holte bleibt in der 3. Liga
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Das Rückspiel in der Relegation im Männer-Handball zur 3. Liga zwischen dem TV Aldekerk und dem TV Bissendorf-Holte ist doch nochmal zum Krimi geworden - aber mit einem Happy End für das Team aus dem Osnabrücker Südkreis. Die Mannschaft von Trainer Andrej Kurchev rettete letztlich einen Sechs-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel mit einer 31:33-Niederlage über die Ziellinie und feierte mit seinem 70-köpfigen Anhang in der Höhle des Löwen.
Seger: „Für mich bedeutet das als Bissendorfer alles“
Zwei Akteure in gelb-blau hatten im Hexenkessel Vogteihalle vor 700 Zuschauern einen großen Anteil am Klassenerhalt, die sonst weniger in allererster Reihe der Leistungsträger stehen: Gero Seger und Lukas Tamms. TVBH-Urgestein Seger, der mit Fabian Rußwinkel im Innenblock die Abwehr zusammengehalten hatte, konnte das Glück kaum fassen. „Für mich bedeutet das als Bissendorfer alles. So richtig realisiert man das aber erst nach dem Abpfiff“, sagte der 28-Jährige. „Das war ein Hexenkessel heute hier, wir haben es irgendwie geschafft.“
Auch Kapitän Christian Rußwinkel war die Genugtuung anzumerken. „Nach all den Problemen die letzte Zeit, bin Ich super stolz auf die Mannschaft. Wir bleiben drin und dürfen nochmal ein geiles Drittligajahr spielen“, sagte der strahlende Spielmacher. Torhüter Fabian Ullrich, der im Management des Vereins mithilft, sah die riesige Bedeutung für den ganzen Club. „Jede Stunde hat sich gelohnt, von jedem. So viele tragen bei uns drumherum bei. Deshalb freut mich das für alle. Ich glaube, dass wir heute eine riesengroße Party daraus machen werden“, so Ullrich.
Tamms macht den Deckel drauf
Der TVBH ging mit seinem Sechs-Tore Vorsprung gut um und schaffte trotz eines schnellen 2:4-Rückstands, die Kontrolle zu behalten. Bei einer 15:12-Halbzeitführung schien die Sache gelaufen. Doch Aldekerk mobilisierte das Publikum und glich zügig zum 15:15 aus. Aber erneut gab der TVBH eine Antwort, 28:25 stand es acht Minuten vor Ende. Das musste es doch endgültig gewesen sein.
Weit gefehlt, es gab abermals eine Wende, weil TVBH-Trainer Kurchev in Ballbesitz mit sieben Feldspielern ohne Torwart agierte, um Überzahl zu schaffen, was im Gegenteil aber einfache Gegentore produzierte. Aldekerk deckte zudem die letzten vier Minuten offen, sodass 92 Sekunden vor dem Ende beim 29:33 aus TVBH-Sicht plötzlich der Klassenerhalt am seidenen Faden hing – Stichwort Sechs-Tore-Vorsprung. Doch dann kam der Moment von Lukas Tamms, der sich 65 Sekunden vor Schluss durchtankte und den Ball zum 30:33 in die Maschen donnerte. Es war die endgültige Entscheidung. Was folgte, waren Jubel, Ekstase, ein Tänzchen auf dem Parkett und anschließend ein Bad auf der Tribüne zwischen den feiernden Gästefans.
Kurchev: „Die Rückfahrt wird ganz sicher lustig“
Die Bedeutung des Drittliga-Klassenerhalts ist groß für den Club, der in der kommenden Saison mit der B-Jugend in der Bundesliga und mit der A-Jugend in der zweithöchsten Klasse spielt. „Jetzt können wir als Verein in unserer Entwicklung weitergehen“, freute sich Thaler. Trainer Andrej Kurchev, übte in der großen Stunde Selbstkritik. „Für mich war es auch das erste Jahr in der 3. Liga. Ich will mich selber ebenfalls noch weiterentwickeln. Es war heute nochmal eng, aber wir haben eigentlich lange souverän gespielt“, analysierte der ehemalige weißrussische Nationalspieler und dachte schmunzelnd an die Rückfahrt. „Ich weiß nicht, was passiert. Es wird aber ganz sicher lustig.“
Infos zum Spiel

TV Aldekerk 07
TV Bissendorf-Holte
