Viele „Bad Boys“ beim TVB

Teilnehmerzahl beim Bissendorfer Handballcamp verdoppelt

Ganz unter dem Eindruck der Europameisterschaft im Januar stand das Handballcamp des TV Bissendorf-Holte. „Können wir mal Bad Boys rufen?“ Das war wohl das häufigste Anliegen, das Dominik Schicke vom TV Bissendorf-Holte zu hören bekam. Beim Handballcamp in der Halle des Vereins ging es auch wieder um den Spaß und das Punktesammeln, am Ende freuten sich die jungen Teilnehmer über Medaillen, Urkunden und ein tolles Gemeinschaftserlebnis.

62 Kinder der Jahrgänge 2007 bis 2009 nahmen teil – doppelt so viele wie noch im letzten Jahr. „Das liegt auch an dem guten Abschneiden der Männer bei der Europameisterschaft“, freute sich Organisator Schicke, der die E- und F-Jugend des Vereins trainiert. Der Titelgewinn der deutschen „Bad Boys“ ging nicht spurlos an den Grundschülern vorbei, die sich samt Matratzen am letzten Schultag in der Sporthalle einfanden. „Endlich kennen die auch mal ein paar Namen der Nationalspieler“, scherzte Martina Rußwinkel, Jugendtrainerin beim TVB. Am häufigsten sei laut Schicke der Name von Nationaltorhüter Andreas Wolff gefallen.

Gute Kooperation mit den Grundschulen

Zwar gehe es dem Verein nicht hauptsächlich um die Rekrutierung von Nachwuchsspielern, als positiven Nebeneffekt schätzt der Organisator diesen Aspekt aber schon. „Klar versuchen wir, die Euphorie des EM-Titels zu nutzen. Aber das ist kein Selbstläufer, die Vereine müssen auch etwas tun“, sagte der 24-jährige Lehramtsstudent. Ein paar neue Spieler habe der TVB nach dem letztjährigen Camp begrüßen können, auch dank der guten Kooperation mit den Grundschulen in Bissendorf, Wissingen und Schledehausen. Erstmals war in diesem Jahr auch die Grundschule Voxtrup involviert. Dort hatte der TVB mit Spielern aus der Oberliga-Mannschaft den Sportunterricht geleitet und ein Handballturnier organisiert. Sicher konnte sich der Verein der Unterstützung durch die Gemeinde sein, die den Transport der Handballtore nach Voxtrup ohne Probleme in die Wege leitete. Nach den Osterferien dürfen sich die Grundschulen in Schledehausen und Wissingen auf den TVB freuen.

Tolle Erfahrung auch für die Betreuer

„Es geht vor allem um die Gemeinschaftserfahrung“, sagte Schicke und blickte dabei auf das Gewusel in der Halle. 17 Stationen galt es beim Handballcamp zu absolvieren. Durch Geschicklichkeits-, Koordinations-, Kraft- und Wurfübungen sammelten die jungen Athleten Punkte. Betreut wurden die Stationen von Trainern der Jugendmannschaften des TVB. Damit ist das Handballcamp nicht nur eine tolle Erfahrung für die Teilnehmer, sondern auch für die Betreuer der Jugendmannschaften von der A- bis zur C-Jugend. „Für die Kleinen ist das das Highlight des Jahres“, sagte Mateo Türke, der zusammen mit Moritz Meyer zu Uphausen das beliebte Blechdosenwerfen betreute. „Viele Kinder wissen sogar noch, wie viele Punkte sie letztes Jahr geholt haben“, freute sich auch Meyer zu Uphausen.

Stille bei der Gute-Nacht-Geschichte

Nach dem Absolvieren der Stationen folgten zwei weitere Programmpunkte: Der jüngere Teil der Gruppe nahm an einer Schatzsuche teil, bei der Handbälle und Trikots gefunden und dann natürlich behalten wurden. Die Älteren konnten beim Spiel „Schlag den Trainer“ ihr Können unter Beweis stellen. Anschließend hörte sich die Gruppe gemeinsam eine Gutenachtgeschichte an, inzwischen ein Ritual beim Handballcamp. „So leise sind die Kinder den ganzen Tag über nicht, aber bei der Geschichte hören sie immer gespannt zu“, sagte Rußwinkel, deren Söhne ebenfalls im Verein aktiv sind. Weiter ging es dann am nächsten Morgen mit einem Frühstück, ehe gegen Mittag das Programm beendet wurde. Dann erhielten die Kinder ihre Urkunden inklusive Foto sowie eine goldene Medaille. Denn im Handballcamp des TV Bissendorf-Holte war jeder Teilnehmer auch ein Gewinner.

Autor: Sven Hallmann

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

Foto: Swaantje Hehmann