Wir sind doch alle Handballer

//von J. Brüggemann

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Wenn man Jan-Henryk Thaler fragt, wie seine Liebe zum Handball entstand, bekommt man diese Antwort: Schuld sei die „handballgestörte Familie“, in der er aufwuchs. Seit Kurzem ist Thaler Trainer der Handball-Oberligisten TV Bissendorf-Holte. 2018 war er als A-Jugend-Trainer zum TVB gekommen, seit Oktober 2019 bereits ist klar, dass er die erste Männermannschaft trainieren soll.

Seine ersten Handballspiele erlebte Thaler als kleines Kind. „Mein Vater nahm mich in die Halle mit, als ich noch nicht laufen konnte“, sagt der gebürtige Stuttgarter. „Der Weg in den Handball war vorgezeichnet, weil sowohl mein Vater als auch mein Großvater handballverrückt waren.“ Dieser Weg begann bei der Jugend des SV Möhringen in Stuttgart. Seine Familie zog nach Hannover, wo er beim heutigen Bundesligisten TSV Burgdorf zunächst in der Jugend und dann bei den Männern spielte. Über den Lehrter SV ging es zur SG Nieder-Roden, mit der er in der 3. Liga spielte. „Das war das Highlight meiner Karriere“, sagt Thaler.

Auch in Mainz und bei der TSV Ehningen spielte er noch auf der Position Rückraum Mitte. Dazu kommen zahlreiche Stationen als Trainer, wobei er zumeist im Jugendbereich aktiv war. Als es ihn dann 2018 aus privaten und beruflichen Gründen nach Osnabrück verschlug, „schrieb ich mehrere Osnabrücker Vereine an. Jürgen Brüggemann war der Erste, der sich zurückmeldete“, erinnert sich Thaler an den Anruf des sportlichen Leiters des TVB und fügt hinzu: „Es war schnell klar, dass wir auf einer Wellenlänge sind.“

Mit der A-Jugend ging es für den Niederlassungsleiter eines Logistikunternehmens dann in Bissendorf los. In der durch das Coronavirus abgebrochenen Oberliga-Saison, erreichte er mit seinem Team einen hervorragenden zweiten Platz. Schon vorher war für Thaler aber klar, dass er ab Sommer 2020 woanders gebraucht wird: Brüggemann beförderte ihn zum Cheftrainer der Männer . Anfang Oktober soll die neue Saison starten – und aktuell bereitet Thaler nun sein neues Team vor. „Bei mir und bei den Jungs ist die Vorfreude auf die neue Spielzeit groß“, versichert er.

Brüggemann sprach im Oktober 2019 von der „1-a-Lösung für den TVB“, da sich der Verein in den nächsten Jahren vermehrt auf die Jugendarbeit konzentrieren will und Thaler die A-Jugend bestens kenne. Dieser will soweit nicht gehen und meint, er kenne den Verein und seine Mannschaft zum Großteil schon sehr gut, aber „ob ich die Ideallösung bin, kann man so oder so sehen. Ich glaube auf jeden Fall, dass es was Ordentliches werden kann.“ Dies bedarf aber Zeit, zumal Thaler erst mal einiges abwandeln und entwickeln möchte: „Durch die Veränderungen im Kader müssen wir unsere Defensive anpassen. Außerdem pflege ich einen anderen Spielstil als meine Vorgänger.“

Thaler will mit seinem Co-Trainer Steffen Brüggemann schneller spielen lassen und darauf achten, dass die ganze Breite des Kaders genutzt wird. „16 Spieler müssen wissen, dass sie dazugehören. Wir brauchen einen großen Kader, damit wir das Tempo hoch halten können“, sagt Thaler. „Die Kunst ist es, dabei so wenig Fehler wie möglich zu machen.“ Dass die Oberliga für ihn als Trainer bisher die höchste Liga ist, sei kein Problem. „Ich habe selber hoch gespielt, und wir haben auch im Jugendbereich sensationelle Trainer. Die Spieler sind individuell besser, aber im Prinzip sind wir doch alle Handballer“, sagt er.

Thaler lebt zusammen mit seiner Lebensgefährtin und ihrer Tochter im Osnabrücker Stadtteil Wüste. Wann immer er kann, versucht er Zeit mit seinen „zwei Damen“ zu verbringen. Ansonsten gilt neben der Arbeit volle Konzentration auf die Vorbereitung zur neuen Oberliga-Saison mit dem TVB.

Autor: Sven Stahmann

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 19.09.2020

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