Zuschauerfrage treibt Bissendorfs Drittliga-Handballer um - „Erhebliche Einbußen“ befürchtet

//von J. Brüggemann

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Fotos: Stefan Gelhot
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Fotos: Stefan Gelhot

Höhere Liga, höherer Aufwand

Eine Woche vor dem Start in die 3. Handball-Liga ist die Vorfreude auf die neuen Aufgaben beim Aufsteiger TV Bissendorf-Holte groß. Nur die ungewisse Zuschauersituation sorgt bei Abteilungsleiter und Teammanager Jürgen Brüggemann vor dem Auftakt-Heimspiel noch spürbar für Verärgerung.

Wegen der Corona-Pandemie dürfen am 4. September gegen den TuS Spenge voraussichtlich nur 115 Zuschauer in der Halle an der Werscher Straße dabei sein, so der aktuelle Stand. Der TVB fürchtet dauerhaft bei solch einer Begrenzung „erhebliche Umsatzeinbußen“ für die Saison. Selbst „bei plus/minus 300 Zuschauern wäre das für uns schon fast ein Fiasko. Das muss man ganz klar sagen“, erklärt Brüggemann, der auch Abteilungsleiter der Handballer ist, und rechnet in diesem Fall mit rund „30 000 bis 35 000 Euro“ weniger auf der Habenseite – „nur an Eintrittsgeldern“.

Auf eine volle Auslastung von 650 Zuschauern inklusive Stehplätzen wagt Brüggemann gar nicht zu hoffen, aber den Glauben an eine Sondergenehmigung hat er noch nicht aufgegeben: „Mit 450 Sitzplätzen könnte ich erst einmal leben. Das wäre ein Teilerfolg, damit wir die Umsatzeinbußen zumindest im Rahmen halten können.“

Wie viele Fans auch genehmigt werden: Der Kartenverkauf wird wohl noch mal zusätzlich zur logistischen Herausforderung. „Das Ticketing müssen wir in der letzten Woche vor dem Spiel organisieren. Das ist ein immenser Aufwand für einen Verein wie uns, der das fast nur ehrenamtlich macht“, schildert Brüggemann und spricht seinen Vorstandskollegen sowie Trainern und Betreuern ein großes Lob aus: „Alle packen mit an. Ansonsten wäre das auch überhaupt nicht zu stemmen.“

Verlassen können sich die Bissendorfer auch auf ihre Sponsoren, die „unerwartet gut“ die Treue gehalten hätten, wie Brüggemann sagt. „Da können wir uns glücklich schätzen. Das liegt sicher nicht in dem Umfang, wie ihn andere haben. Die Etats der bisherigen Drittligisten sind deutlich höher als das, was wir zur Verfügung haben.“

Große Sprünge waren da nicht drin, auch aus zeitlichen Gründen. „Dadurch, dass wir erst Ende Juni den Aufstieg realisieren konnten, hielt sich die Akquise in Grenzen. In dem kleinen Zeitfenster haben wir versucht, das möglich zu machen, was möglich war“, sagt Brüggemann über die überschaubare Transferpolitik mit drei externen Zugängen. Ein personeller Großeinkauf war aber auch nicht geplant. Der TVB verfolge weiter „das Modell, die eigene Jugend zum Erfolg zu bringen und Leuten aus der Region die Möglichkeit zu geben, bei uns Fuß zu fassen“.

Trotz einiger Herausforderungen stand der Start in der 3. Liga nicht zu Debatte. „Viele Spieler haben jahrelang darauf hingearbeitet und haben teilweise schon in der Jugend-Bundesliga Erfahrungen auf DHB-Ebene gesammelt“, sagt Brüggemann, „das reizt natürlich. Und unter der Regie des DHB ist alles noch mal professioneller organisiert, auch wenn wir einen Riesenaufwand betreiben müssen.“

„Für einen kleinen Dorfverein ist es schon ein Brett, was man da bewältigen muss“, sagt sein Sohn Steffen Brüggemann, der die Mannschaft weiter als spielender Co-Trainer begleiten wird. Andere Clubs, die schon länger in der 3. Liga spielen, hätten rund um ihre Heimspiele mehr Helfer zur Verfügung, weiß er. „Da müssen wir, wenn wir die Liga halten sollten, auch Schritt für Schritt gehen – sowohl in der Mannschaft als auch im Umfeld“, blickt er voraus.

Autor: Johannes Kapitza

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 28.08.2021

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